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Märchenbrücke

Vom 19.bis 25. Juni besuchte die Jugendtheatergruppe des Halis Kurtça Kinder Kultur Zentrums Kadıköy im Rahmen des Projekts Märchenbrücke mit 11 Jugendlichen und 4 Mitarbeitenden den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg.

Nachdem dem Besuch der Berliner Gruppe Anfang April in Kadıköy, war nun die Reihe bei den Istanbuler Jugendlichen Friedrichshain-Kreuzberg kennenzulernen und hier Theater zu spielen. Auf dem Plan war, für das Märchen Rotkäppchen eine gemeinsame Version zu entwickeln.

Jetzt waren Ideen gefragt und am schlüssigsten erschien es den Jugendlichen, die Märchenfiguren, die in beiden Versionen gegensätzlich entwickelt wurden, in diesem Zwiespalt vorzuführen. Der Wolf war einmal als böse und einmal lieb und gut angelegt und diesen Gegensatz brachten die Schauspieler zusammen auf die Bühne. Ebenso der Jäger, der einmal als Retter/positiv und einmal als Gegner eine negative Rolle eingenommen hatte, wurde mit diesen Möglichkeiten auf der Bühne entwickelt.

Dem Publikum wurden zuerst die unterschiedlichen Versionen beider Theatergruppen vorgespielt. Danach wurde die neue Version mit viel Improvisation und großem Vergnügen sowohl bei den Schauspielenden als auch beim Publikum aufgeführt. „Jetzt gibt es die Aufgabe, diese Version in einen Text zu überführen“, beendete Kemal Kocatürk den Theaternachmittag in der Mosaik Etage des Nachbarschaftszentrums Kotti e.V.

Im Anschluss wurde der Projektabschluss mit Eltern, Angehörigen und Freunden im Familiengarten des Kotti e.V. gefeiert.

Neben den Proben und Aufführungen in der Mosaik Etage gab es Besuche und Rundgänge an verschiedensten Orten Berlins und Friedrichshain Kreuzbergs. Vom Görlitzer Park über die Oberbaumbrücke zur East Side Gallery; von der Weberwiese zur Studiobühne in der Alten Feuerwache in der Marchlewskistraße und zur Bürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg Clara Herrmann in das Rathaus Friedrichshain-Kreuzberg. Ein Highlight für beide Jugendgruppen war der gemeinsame Besuch des Roten Rathauses, des Brandenburger Tors, der Reichstagskuppel und des Paul-Loebe-Hauses zu einem Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten Canan Bayram. Dieses Gespräch, in dem auch die Themen der Migration angesprochen wurden, war besonders intensiv, da es für alle in der Muttersprache geführt werden konnte.

Am Sonntagmorgen ging es mit vielen Eindrücken und Erfahrungen zurück nach Istanbul.

Die Ergebnisse dieses Projektes können wir als deutlich positiv bewerten. Theaterspielen ist, das hat sich deutlich gezeigt, ein Medium für intensive Begegnung und Austausch. Der Austausch wurde zudem durch die die gemeinsame Kommunikationssprache Türkisch sehr intensiv geführt.

Dieses Projekt ist zustande gekommen durch die Unterstützung des Städtepartnerschaftsvereins Kadıköy e.V., der Bezirksämter von Friedrichshain-Kreuzberg und Kadıköy, der Projektförderung KiA, und der Deutsch-Türkischen Jugendbrücke.